Wer als Single mehr als 3.440 Euro netto im Monat zu Verfügung hat, gehört zur Oberschicht. Das stellt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln fest.
Für die Studie hatten die Forscherinnen und Forscher des arbeitgebernahen IW Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet. Das sogenannte bedarfsgewichtete mittlere Durchschnittseinkommen 2016 (auch bedarfsgewichtete Medianeinkommen genannt) betrug demnach 1.869 Euro netto im Monat. Das heißt: Die Hälfte der Bevölkerung hatte mehr als diese Summe, die andere Hälfte aber weniger zur Verfügung. Das bedarfsgewichtete Einkommen berücksichtigt verschiedene Faktoren wie etwa, dass jüngere Kinder einen geringeren Bedarf haben als Erwachsene, Paare und Familien aber einen größeren Bedarf an Wohnraum und Ähnliches.
Die meisten schätzen sich als ärmer ein
Das Durchschnittseinkommen von Akademikerinnen und Akademikern liegt demnach bei 2.541 Euro für Alleinlebende. Drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland haben weniger als diese Summe im Monat zu Verfügung.
Interessant ist darüber hinaus die Selbsteinschätzung der meisten Menschen, die statistisch zur Oberschicht gehören. Die Studienautorinnen und Studienautoren verglichen die Daten mit den Ergebnissen früherer Umfragen und stellten fest: Die Mehrheit der Wohlhabenden sortiert sich selbst eher zur Mittelschicht, allenfalls zur oberen Mittelschicht. Aber kaum jemand sieht sich selbst zur Oberschicht zugehörig. Woran das liegt, darauf findet die Studie keine Antworten.